H1 schafft Remis in der Nachspielzeit – Unioner erreichen gegen den Blumenthaler SV ein 2:2 (0:2)

H1 schafft Remis in der Nachspielzeit – Unioner erreichen gegen den Blumenthaler SV ein 2:2 (0:2)

Vor 70 Zuschauern, darunter auch viele Blumenthaler, spielten die Unioner ihr letztes Heimspiel der laufenden Saison gegen ein Team, das sich mit großer Mentalität gegen einen möglichen Abstieg wehrt und in dem die Gastgeber gerade noch in der Nachspielzeit ein 2:2 schafften.

Für den angeschlagenen Robin Kalbhenn rückte Falk Marquard in die Startelf. Beide Teams agierten anfangs gegen den Ball im Mittelfeld – Pressing  und bei Ballbesitz spielten die Gäste oftmals lange Bälle auf ihre beiden Angriffsspitzen, während die Unioner versuchten,  über ihre flinken Außenbahnspieler hinter die Dreierkette des BSV zu gelangen. Erfolgreicher, weil effektiver, waren in der 1. Halbzeit die Gäste. Ein Freistoß von Malte Tietze, aus dem Halbfeld, landete auf dem Kopf von Kilian Lammers, der hochstieg und aus kurzer Distanz zum 0:1 (18.) einköpfte. Nachdem Maurice Kirsch zwei Chancen zum Ausgleich (23., 33.) nach Zuspiel von Amidou Jindo bzw. Neil Bertram nicht nutzten konnte lag der BSV durch wiederum Kilian Lammers, der gänzlich auf halbrechts alleingelassen zum Abschluss kam, sogar mit 0:2 (45.) vorne.

In der 2. Halbzeit fand das Spiel weitgehend in der Hälfte des BSV statt. Das Spiel der Unioner wurde, gegen konsequent verteidigende Blumenthaler, zielgerichteter und schneller. Doch es fehlten Präzision bei den finalen Pässen und vor allem bei den Torabschlüssen, sodass emsige Unioner oftmals in der Fünferkette des BSV ihren Meister fanden. In Minute 60 war die BSV – Defensive endlich mit ihrem Latein am Ende. Nach geschickter Kopfballverlängerung vom eingewechselten Lorenz Berntsen war Maurice Kirsch nicht mehr zu halten, umkurvte zuletzt noch den guten BSV – Torwart und drückte den Ball aus spitzem Winkel zum 1:2 (60.) ins Tor. Der weitere Spielverlauf war geprägt durch viele Unterbrechungen, auch verursacht durch die eine oder andere beidseitige Regelwidrigkeit, die vom in der letzten halben Stunde überfordert scheinenden Schiedsrichter Claude Kenfack (SV Werder) mit jeweils vier Gelben Karten geahndet wurden. So verloren auch die Unioner zunehmend ihren Spielfluss, von weiteren klaren Torchancen ganz zu schweigen. Als dann die 8 – minütige Nachspielzeit anbrach, brachten die Unioner mit Leart Wunsch und Ousmane Barry zwei frische Offensivspieler, um doch den Bock umzustoßen und zumindest dieses Spiel nicht zu verlieren, was ihnen gelingen sollte. Kurz vor Ende der Nachspielzeit führte Union – Torwart Marcus Christ aus der eigenen Hälfte einen Freistoß Richtung gegnerischem Strafraum aus, in dem nahezu alle Spieler den Ball erwarteten. Dieser Flugball sprang einem BSV – Spieler an den Arm und Schiedsrichter Claude Kenfack entschied auf einen letztlich nicht ganz unumstrittenen Strafstoß. Niklas Isserstedt übernahm erneut die Verantwortung und verwandelte diesen zum umjubelten 2:2 – Endstand.Während der Blumenthaler SV am Freitagabend im letzten Saisonspiel das Überraschungsteam der BTS Neustadt empfängt, freuen sich die Unioner auf die Partie beim Tabellenzehnten  LTS Bremerhaven. Für diejenigen unserer zunehmenden Anhängerschaft, die am Freitagabend ab 20:00 Uhr nicht dabei sein können, sei hier auf den Livestream von Sporttotal verwiesen: https://www.fussball.de/spiel/leher-ts-fc-union-60/-/spiel/02F4C572N4000000VS5489B3VTRLPP90#!/

 

Handelfmeter erhitzt die Blumenthaler Gemüter beim 2:2 gegen Gastgeber FC Union 60
KARSTEN HOLLMANN

 

Referee Claude Kenfack ermahnt Blumenthals Denis Chinaka (rechts) beim 2:2.

 Blumenthal. „Unfassbar“, schimpfte der Co-Trainer des Blumenthaler SV, Rainer Raute, nach dem 2:2-Ausgleich für den FC Union 60 in der achten Minute der Nachspielzeit und sprach damit allen Gästen aus der Seele. Referee Claude Kenfack gab nach einem angeblichen Handspiel von Jacob Emmanuel Kroba einen äußerst zweifelhaften Handelfmeter in der Partie der Fußball-Bremen-Liga. BSV-Keeper Mahmoud Hachem war zwar noch mit einer Hand am Schuss von Niklas Isserstedt dran, vermochte diesen aber nicht um den Pfosten zu lenken. „Ich habe den Ball nicht berührt“, beteuerte der Übeltäter auf französisch, und schickte gleich noch ein Schimpfwort gegen den Schiri hinterher. Kroba war somit der Pechvogel des Nachmittages. Bereits beim 1:2 hatte der Defensivmann den Torschützen Maurice Kirsch bei einem Klärungsversuch angeschossen. Kirsch lief im Anschluss alleine auf Mahmoud Hachem zu, umkurvte diesen und schloss nach einer Stunde erfolgreich zum Anschlusstreffer ab. Bis dahin hatte es noch nach einem Sieg für den Gast ausgesehen, den dieser auch bitter benötigt hätte, um noch aus eigener Kraft den Abstieg verhindern zu können. Jetzt aber sind die Blau-Roten auf fremde Hilfe angewiesen. Kilian Lammers verlängerte nach 18 Minuten einen Freistoß von Malte Tietze zum 1:0 ins Netz. In der 23. Minute verpasste Maurice Kirsch freistehend am langen Pfosten das 1:1 nach einer Hereingabe von Amidou Jindo von der linken Seite. Fünf Minuten später zeigte Unions Niclas Ochse an, dass er den Ball in der Mitte nur hätte einschieben brauchen. Doch Kirsch entschied sich für einen Schuss aufs kurze Eck, den Hachem parierte. Es wurde immer mehr zu einem Privatduell zwischen Hachem und Kirsch. Auch nach 33 Minuten ließ der Tormann den Angreifer abblitzen. Dann gab Claude Kenfack Blumenthals Denis Chinaka unmissverständlich zu verstehen, dass er beim nächsten Foul Gelb-Rot sehen würde. Das Problem erledigte sich für BSV-Coach Peter Moussalli aber kurz vor der Pause von selbst, weil er den schnellen Offensivmann ohnehin wegen einer Verletzung auswechseln musste. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs nahm Kilian Lammers dann ein schönes Zuspiel von Malte Tietze auf und überwand FC-Torhüter Marcus Christ mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke zur vermeintlichen Vorentscheidung (2:0).

Maurice Kirsch verlangte zu Beginn der zweiten Halbzeit eine andere Körpersprache von seinen Mitspielern. Niklas Isserstedt schlenzte das Leder auch nur knapp am rechten Winkel vorbei (53.). Auf der Gegenseite sorgte Vinzenz van Koll mal für Entlastung über rechts. Doch der eingewechselte Eren Kaya zog in der Mitte knapp links vorbei. Nach dem 1:2 nahm das Heimteam das Heft des Handelns fest in die Hand. Maurice Kirsch zielte aber einen Meter am rechten Pfosten vorbei. Die Nordbremer gerieten nun unter Dauerdruck und sorgten kaum noch für Gegenangriffe. Peter Moussalli forderte nach einem Foulspiel von FC-Abwehrchef Michael Arends vergeblich die Ampelkarte und kassierte stattdessen wegen Meckerns selbst Gelb. Niclas Ochse verfehlte ebenso wie zuvor Kirsch den Blumenthaler Kasten (72.). Als der Unparteiische dann acht Minuten Nachspielzeit anzeigte, zog er sich damit den Unmut der Blau-Roten zu. „Nicht einmal in der Champions Leaque habe ich eine solch lange Nachspielzeit erlebt. Dabei war unser Betreuer nur einmal auf dem Platz, um einen Spieler zu behandeln“, erboste sich Moussalli. Sein Gegenüber Frank Dahlenberg konterte prompt: „Ich hätte sogar elf Minuten nachspielen lassen.“ „Vinze“ van Koll schwor seine Kameraden noch einmal ein. „Fünf Minuten noch. Dann haben wir es geschafft“, motivierte er seine Nebenleute. Im Anschluss an das 2:2 pfiff Kenfack sofort ab. „Er hat für eine Szene auf den Punkt gezeigt, als diese schon lange vorbei war. Ich glaube auch nicht, dass er es gesehen hat“, ärgerte sich Peter Moussalli.