H1 erstürmt den Burgwall – Unioner siegen beim Blumenthaler SV 5:1 (3:0)

H1 erstürmt den Burgwall – Unioner siegen beim Blumenthaler SV 5:1 (3:0)

Anders als am letzten Sonntag, als in der Pauliner Marsch im Heimspiel gegen den Habenhauser FV noch die Novembersonne lachte, herrschte am Burgwall ungemütliches, kühles Nieselwetter. Dies beflügelte auf dem engen Kustrasen eher das Spiel der Unioner, als das der Blumenthaler, die wenig Gegenwehr leisteten und den spielstarken  Rot – Schwarzen einen, auch in dieser Höhe, verdienten 5:1 (3:0) Erfolg gestatteten. 

Für die beruflich verhinderten William Barfuß und Drissa Quattara rückten Niclas Ochse und Lorenz Berntsen in die Startelf. Die startete, anders als in der einen oder anderen vergangenen Partie, mit viel Schwung  und belohnte sich nach gut einer Viertelstunde mit der 0:2 – Führung. Vorausgegangen waren Eckstöße von Niklas Isserstedt  und Maurice Kirsch. Niklas` Eckstoß landete bei Maurice Kirsch, dessen Schuss vom BSV – Torwart noch pariert werden konnte, doch der hellwache Falk Marquard netzte zum 0:1 (10.) ein. Maurice` Eckstoß erreichte Lorenz Berntsen, dessen abgeblockten Ball Amadou Jaiteh zum 0:2 (16.) einköpfte. Im Folgenden hielten die Unioner Spielfreude und Tempo aufrecht und kamen zu weiteren hochkarätigen Chancen durch Maurice Kirsch (25., 27. -FE-), Falk Marquard (35.) und Neil Bertram (40.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff des souveränen Schiedsrichters Sebastian Schiller, der in dieser fairen Partie mit zwei Gelben Karten auskam (beide BSV), erzielte Goalgetter Maurice Kirsch, nach Vertikalpass von Falk Marquard, das längst fällige 0:3 (45.)

Anfangs der 2. Hälfte merkte man den Gastgebern an, dass sie doch noch ins Spiel zurückkommen wollten. Erst klatschte ein Schuss an den Pfosten des Union – Tores, kurz darauf flog ein Kopfball knapp über das von Marcus Christ sicher gehütete Tor. Schon 10 Minuten nach Wiederanpfiff machten die Rot – Schwarzen dann den Sack endgültig zu. Neil Bertram hatte auf Lorenz Berntsen eingeworfen, der auf Maurice Kirsch durchgesteckt und dieser beim 0:4 (56.) dem BSV – Torwart keine Chance gelassen. Nach dem Ehrentreffer durch Adrian Chwiendacz, der einen Freistoß aus dem Halbfeld gekonnt zum 1:4 (61.) ins Union – Tor zirkelte, stellen die Unioner durch das 1:5 (62.) mit einem durch Niklas Isserstedt sicher verwandelten Foulelfmeter (nach Foulspiel an Pa Morro Jallow)  den alten Abstand wieder her. Bis zum Schlusspfiff hätten dann, gegen sichtlich deprimierte Bremen Norder, Maurice Kirsch (80.) und Amadou Jaiteh (85.) noch weitere Treffer erzielen können. Aber das wäre wohl des Guten zu viel gewesen ….  Nun freuen sich alle, dass die intensive Hinrunde der Bremen – Liga mit den 17 Spieltagen und weiteren Pokalspielen am kommenden Wochenende abgeschlossen wird. Während der Blumenthaler SV schon am Samstag bei der BTS Neustadt antritt, empfangen die Unioner am Sonntagnachmittag den Tabellenzehnten Leher TS.

Ob und wie es dann im neuen Jahr weitergeht, steht vor allem wegen der steigenden Covid 19 – Infektionen in den Sternen.

 

 

Wieder in der Abstiegszone angekommen
Blumenthaler SV kassiert mit dem 1:5 gegen den FC Union 60 die bislang höchste Saisonniederlage in der Fußball-Bremen-Liga

Von Klaus Grunewald

Um es vorweg zu nehmen: Das 16. Saisonspiel des Blumenthaler SV war das schwächste und endete mit der bislang höchsten Niederlage dieser Saison. Nach der 1:5-Pleite gegen den in allen Belangen überlegenen FC Union 60 benutzte Trainer Steffen Dieckermann lediglich ein einziges Adjektiv zur Bewertung der Leistung seiner Mannschaft: „Schlecht, einfach nur schlecht“.  Die Burgwall-Elf ist nun nach kurzem Aufwind wieder in der Abstiegszone der Fußball-Bremen-Liga angekommen und droht dort zu überwintern.

KEINE GUTE VORBEREITUNG

Die Vorbereitung auf das Duell mit den Gästen vom Jürgensdeich war sicherlich nicht optimal, durften doch fünf Blumenthaler Akteure aufgrund der aktuellen Corona-Regeln als Ungeimpfte keine Innenräume der Sportstätte aufsuchen. Sie mussten sich auch in der Halbzeitpause im nasskalten Novemberdunst in Bewegung und damit warm halten. Als Entschuldigung für den fahrigen und uninspirierten Auftritt des gesamten Teams konnte das allerdings nicht gelten. Schon zehn Minuten nach dem Anpfiff musste den Fans der Nordbremer Böses schwanen. Allzu dominant waren die Spieler von Union-Coach Frank Dahlenberg bis dahin aufgetreten. Nun sorgte ein Eckstoß von Niklas Isserstedt für Unordnung in der BSV-Abwehr, die der aufgerückte Union-Verteidiger Falk Marquard zum Führungstor nutzte (10.). Die Szene machte deutlich, was Dahlenberg später als Philosophie seiner Mannschaft bezeichnete. Alle zehn Union-Spieler vor Torwart Marcus Christ waren ständig in Bewegung, verschoben synchron ihre Positionen und ließen den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen. Dagegen fanden die Gastgeber 90 Minuten lang kein wirksames Mittel. Vor allem deshalb nicht, weil sie eine solche mannschaftliche Kompaktheit wie der FC Union 60 nicht einmal ansatzweise zustande brachten. Oft verzettelten sich die Dieckermann-Schützlinge in Einzelaktionen; Kombinationen über mehrere Stationen hatten Seltenheitswert. Und wenn sich bisweilen, meistens nach langen Bällen, doch einmal Unsicherheiten in der Gäste-Abwehr auftaten, haperte es an der Zielgenauigkeit der Blumenthaler. So verfehlte Mario Nagel das FC-Tor aus guter Schussposition um zwei Meter (18.).

Zu diesem Zeitpunkt lag der Tabellenfünfte freilich schon 2:0 in Front. Abermals nach einem Eckstoß und einigen blitzschnellen FC-Kombinationen auf engem Raum hatte Amadou Jaiteh den Ball zum 2:0 in die BSV-Maschen geköpft (16.). Möglicherweise war es der Frust über die schwindenden Siegchancen, die Blumenthals Keeper Mahmoud Hachem wenig später zu einem unnötigen Ausflug samt Foul im Strafraum an Unions Niclas Ochse veranlassten. Der souveräne Unparteiische Sebastian Schiller zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt, das 0:3 lag in der Luft. Doch Hachem machte seinen Fehler wieder gut und parierte den Strafstoß von Maurice Kirsch (28.). Schon zuvor hatte der BSV-Keeper sein Team vor einem weiteren Rückstand bewahrt, als Ochse frei vor ihm aufgetaucht war. Doch quasi mit dem Halbzeitpfiff musste Hachem doch noch einen Treffer von Kirsch hinnehmen, weil sich niemand in der BSV-Abwehr für den trickreichen FC-Angreifer zuständig fühlte. Der nach einem Konter in der 53. Minute auch noch zur 4:0-Führung traf und damit endgültig die Niederlage der Burgwall-Elf besiegelte.

CHINAKA TRIFFT NUR DEN PFOSTEN

Für sie hätte der ebenfalls insgesamt blass gebliebene Dennis Chinaka unmittelbar nach dem Wiederanpfiff zwar fast das Anschlusstor erzielt, doch der Torpfosten half dem FC-Keeper. Der Ehrentreffer für die Gastgeber gelang schließlich Adrian Chwiendacz mit einem Freistoß aus rund 25 Metern in den Torwinkel (61.). Ein kleiner Lichtblick für die Burgwall-Truppe, der jedoch schon vier Minuten später wieder verblasste, als Mahmoud Hachem den FC-Angreifer Pa Morro Jallow regelwidrig stoppte. Niklas Isserstedt verwandelte den Strafstoß sicher zum Endstand von 5:1 für den FC Union 60. Frank Dahlenberg: „Wir haben Ball und den Gegner ins Leere laufen lassen und verdient gewonnen.“