H1 geht beim Tabellenführer baden – Unioner unterliegen dem Brinkumer SV mit 5:1 (2:1) 

H1 geht beim Tabellenführer baden – Unioner unterliegen dem Brinkumer SV mit 5:1 (2:1)

100 Zuschauer sahen auf dem weiträumigen Hauptplatz am Brunnenweg ein Spiel zwischen Tabellenführer Brinkumer SV und dem FC Union 60,  das die Gastgeber nicht unverdient mit 5:1 für sich entschieden. Im Vergleich zum Pokalspiel vor einer Woche nahmen die Unioner eine Veränderung vor. Für Paul Engelkestock (Rot gesperrt) rückte Philipp Lay ins Tor.

Die Rot – Schwarzen hielten anfangs die BSV – Offensive gut in Schach, ohne eigene Impulse nach vorne setzen zu können. Innerhalb von zehn Minuten verschafften zwei Unzulänglichkeiten der Rot – Schwarzen den Blau – Weißen einen komfortablen 2:0 – Vorsprung. Zuerst verteidigten die Unioner unaufmerksam einen kurz ausgeführten Eckstoß der Gastgeber und ein paar Minuten später boten sie bei einem Tempoangriff, den Brinkumern viel zu viel Raum hinter ihrer Kette an. Esin Demirkapi (24.) und Can Ercan (33.) nahmen diese Einladungen dankend an. Noch vor dem Pausenpfiff, des in dieser fairen Partie wenig geforderten Hendrik Duschner, stellten die Unioner auf 1:2. Ein schneller Gegenangriff lief über Amadou Jaiteh und Leart Wunsch zu Jakob Raub, der aus Nahdistanz einnetzte (44.).

Dieser Anschlusstreffer und einige konstruktiven Halbzeittipps durch Coach Frank Dahlenberg machten den Rot – Schwarzen viel Hoffnung für die 2. Hälfte. Nach Wiederanpfiff war dies Spiel jedoch innerhalb von zwei Minuten quasi entschieden. Wegen Unzulänglichkeiten der Unioner im Abspiel kamen handlungsschnelle Brinkumer, jeweils über die halbrechte Seite, in Tornähe und zum erfolgreichen Abschluss, womit Can Ercan (46.) und Ramien Safie (47.) das Ergebnis auf 4:1 stellten. Bei schönstem Sonnenschein schaltete der BSV nun einen Gang zurück und die Unioner versuchten ihrerseits das Ergebnis zu verbessern. Doch sie scheiterten immer wieder an der zweikampfstarken Defensive. Außer ein paar Eckstößen brachte ihre Offensive  an diesem Samstagnachmittag wenig gegen den Tabellenführer zustande. Und der stellte sogar noch durch den schnellen Ramien Safie, der zwei Unionern davonlief, per Flachschuss  auf  5:1 (66.), das zugleich der Endstand war.

Beide Kontrahenten treten nun in dieser schon 2. Englischen Woche der jungen Saison am Mittwoch  auswärts an. Während sich die Unioner mit dem Bremer SV auf das nächste Topteam freuen, spielen die Brinkumer beim BSC Hastedt.

 

Der nächste Dreier für den Brinkumer SV

In das Duell mit FC Union 60 war der Brinkumer SV als klarer Favorit gegangen. Und die Blau-Weißen wurden der Rolle gerecht: Auch ihr viertes Pflichtspiel in dieser Saison gewannen sie hoch. Dieser Heimsieg war erwartbar: Mit 5:1 hat der Aufstiegsaspirant Brinkumer SV am dritten Spieltag der Bremen-Liga den FC Union 60 besiegt. Schon in den ersten zwei Ligaspielen und im Lotto-Pokal gewannen die Blau-Weißen – jeweils torreich und überzeugend. Beim Heimspiel gegen Union wird sich BSV-Trainer Mike Gabel bestätigt gefühlt haben. Im Vorfeld der Partie hatte er abermals einen defensiven Gegner erwartet, auf einen frühen Treffer sowie Geduld gehofft und die Unermüdlichkeit seiner Jungs gelobt. Und tatsächlich spielte all dies eine Rolle in der ungleichen Begegnung – aber der Reihe nach.

Von Beginn an machten die Gastgeber Druck, ohne dabei in den ersten Minuten gefährlich abzuschließen. Dies lag sicherlich auch an der guten Ordnung des tiefstehenden FCU. Nach vorne präsentierten sich die Gäste in der Anfangsphase durchaus mutig. Chancen erspielten sie sich jedoch ebenfalls nicht. In der zehnten Minute die erste heikle Szene: Nachdem Brinkums Rechtsaußen Omar Kujabi im Strafraum zu Fall ging, wurde vehement Elfmeter gefordert. Hendrik Duschners Pfeife blieb aber stumm. „Den muss der Schiri geben“, sagt Gabel. Insgesamt sei der Auftritt seiner Jungs in der ersten Spielphase zu ungeduldig gewesen. Nichtsdestotrotz wurde der Auftritt des BSV nach der strittigen Szene energischer. „Wir sind dran“, rief Torwart Marcel Pfaar seinen Mitspielern nach einer guten Viertelstunde treffend zu. Vor allem bei Standards versprühte der Aufstiegskandidat Gefahr. Kein Wunder also, dass die erlösende Führung durch einen gut platzierten Kopfball von Esin Demirkapi in der 23. Minute nach einem kurz ausgeführten Eckball fiel. Der Treffer erwies sich als der herbeigesehnte Dosenöffner. Die Gäste kamen fortan überhaupt nicht mehr zu Entfaltung, Gabel stachelte seine Männer mit viel Lob an. Das 2:0 in der 32. Minute durch Can Ercan verwunderte keineswegs.

INDIVIDUELLER PATZER ALS SCHÖNHEITSFEHLER

Aus dem Nichts fiel in der 44. Minute der Anschlusstreffer. Nach einem Ballverlust von Nicolai Gräpler schalteten die Gäste stark um. Jakob Raub schob ein. Knapper als nötig ging es also in die Pause. Sichtlich genervt stampften die Gastgeber Richtung Kabine. Gräpler nahm Gabel zur Halbzeit vom Rasen. Denn: „Einzelschicksale sind mir egal. Es gibt nur ein Ziel und das ist Meister werden.“ Gleichwohl sei der Innenverteidiger eigentlich ein super Spieler, aber habe eben einen schlechten Tag erwischt. Sein Wechselkontingent (fünf) sollte der Trainer später bereits rund 15 Minuten vor Ende voll erschöpfen. „Unsere Jungs sind alle richtig gut. Da bin ich in einer Luxussituation“, betonte er.

Nach der Pause kamen die Blau-Weißen offenbar mit einem klaren Ziel zurück aufs Spielfeld: direkt für Klarheit sorgen. Erst traf Can Ercan in der 47. Minute, dann Ramien Safi eine Minute später. „Durch das Tor vor der Halbzeit haben die Jungs versucht, mitzuspielen und sich nicht mehr an den Matchplan gehalten“, meint Unions Coach Frank Dahlenberg. In jedem Fall war das Spiel damit gelaufen. Dies zeigte sich deutlich an der Körpersprache der FCU-Akteure. „Männer, weiter gallig sein! Das reicht noch nicht“, stand wiederum exemplarisch für die weiter zu beobachtende Spielfreunde der führenden Mannschaft. Der Wille des BSV wurde in der 66. Minute mit einem weiteren Tor von Safi belohnt. Nun wurde es deutlich. Genug hatten die Gastgeber aber scheinbar noch nicht. „Kommt Jungs, wir machen noch einen“, schallte es über den gut besuchten Sportplatz. In der 75. Minute wäre Ramien Safi beinah ein Hattrick gelungen, aber Philipp Lay parierte stark. Auch in der letzten Viertelstunde lief der Ball weiter in Reihen des BSV. Keeper Pfaar diente sogar als erste Anspielstation kurz hinter der Mittellinie. Offensiv kam allerdings nicht mehr viel. Eine gewisse Unzufriedenheit machte sich breit. „Sie pushen sich selber. Auch am Ende waren sie positiv und konstruktiv“, erklärte Gabel. Bereits am Mittwoch spielen seine Jungs in Hastedt, am Sonnabend beim OSC Bremerhaven.

Verfasser: Yannik Sammert