Es hätte mehr sein können  – Team trennt sich von SAV mit 1:1 (0:1)

Es hätte mehr sein können – Team trennt sich von SAV mit 1:1 (0:1)

Bei mildem Herbstwetter fanden sich 70 Zuschauer am Kunstrasenplatz in der Pauliner Marsch ein und sahen ein für die Unioner hochverdientes 1:1 – Remis. Die Gastgeber hatten wohl die richtigen Schlüsse aus der Niederlagenserie gegen das eine oder andere hochgehandelte Team gezogen und sowohl vor allem taktisch als auch personell zielführende Veränderungen vorgenommen.  

Otfried Keller, 03.11.19

Die Unioner  nahmen im Vergleich zum 2:7  in der Vorwoche  zwei Veränderungen vor, indem für Aaron Gallinger und  Ranko Popovic die Spieler Robin Kalbhenn und David Haskamp in die Startelf rückten.

Und besonders der gut aufgelegte Kapitän David Haskamp organisierte mit ruhiger Hand die Defensive, spielte überlegt die Bälle raus und schonte in Zweikämpfen weder sich und seine Gegenspieler. Ehe sich die Unioner so Recht gefunden hatten, lagen sie zurück. Nach gegnerischem Einwurf ließ ihr zentraler defensiver Mittelfeldspieler seinen Gegenspieler Mirko Jankowski Richtung Strafraum gewähren, der fackelte ohne Gegnerdruck nicht lange und zog aus 26 m  unhaltbar  zum 0:1 (7.)  ab.  Damit schienen jedoch die Gäste ein wenig ihr Pulver verschossen zu haben. Sie liefen etwas tiefer an und hatten lediglich bei einigen Standards ihre besten Situationen.  Doch die Unioner verteidigten diese mit Glück und Geschick und versuchten ihrerseits, oft mit zu wenig Geduld, vor allem über die Außenbahnen Torchancen zu generieren. Und davon gab es durch Jakob Raub (13. Fußabwehr TW), Falk Marquard (43., Kopfball Torlatte) und Maurice Kirsch (45., knapp drüber) bis zum Halbzeitpfiff des Bremerhavener Schiedsrichters Denis Eva, der hin und wieder nicht mit dem gleichen Maß urteilte, drei hochkarätige.

Die Unioner starteten mit Wucht in die 2. Halbzeit und belohnten sich mit einem sehenswerten Ausgleichstor. Niklas Isserstedt hatte Kebba Mbonge in die Tiefe geschickt, dieser hart und flach nach innen gespielt, der eingewechselte Niclas Betram an der Fußabwehr des Torwarts gescheitert und Maurice Kirsch den abprallenden Ball von der Strafraumgrenze zum umjubelten 1:1 – Ausgleich verwandelt (52.).

Anschließend entwickelte sich zwar ein spannendes, jedoch nicht so recht ansehnliches Spiel, da die Bremen – Norder viel mit langen Bällen agierten, die Unioner sich mehr  und mehr von ihrem  Kurzpassspiel abbringen ließen und sich  dieser Spielweise anpassten.

Einer der SAV – Flugbälle führte dann zu einem Strafstoß für die Gäste. Mehmet Tiras lief mit Tempo einem verlängerten Ball entgegen, traf zwar an Strafraumgrenze den Ball, stieß jedoch auch gleichzeitig mit einem  Gegenspieler zusammen, was Schiedsrichter Eva als Foulspiel und mit  einer Gelben Karte ahndete.    

Diese Chance zur erneuten Führung ließ jedoch der ansonsten treffsichere Abdullah Basdas liegen, als er, zum Glück für die Gastgeber, lediglich die Latte  ihres Tores traf (76.). In den abschießenden gut 15 Minuten schienen  beide Teams nicht mehr so Recht ins Risiko gehen zu wollen.  Die Unioner und die Bremen Norder blieben in ihren gefestigten Grundordnungen und  beide Abwehrreihen hatten, die jeweils hin und wieder vor ihren Toren auftauchenden Offensivspieler des Kontrahenten, recht gut im Griff.

Die für die letzten  10 Minuten vorgenommenen positionsgetreuen Hereinnahmen von Drissa Quattara und Cansin Cetin  brachten zwar frischen Wind ins Union – Spiel, änderten aber nichts mehr am hochverdienten Remis für die Rot – Schwarzen.  

Während die SAV am kommenden Samstag den SV Hemelingen empfängt freuen sich die Unioner nunmehr auf ihre dritte Auswärtsbegegnung in Bremerhaven, diesmal beim Tabellenzehnten Leher TS an der Honholdstraße, wo sie in einem Spiel auf Augenhöhe nachlegen wollen.

Abdullah Basdas vergibt beim Unentschieden gegen FC Union 60 einen Elfmeter für die SAV

KARSTEN HOLLMANN

Vegesack . „Leute, Tempo“, versuchte der Trainer der SG Aumund-Vegesack, Björn Krämer, seine Mannen nach einer Stunde nach vorne zu peitschen. Diese gaben nach dem Seitenwechsel aber nicht genug Gas, um sich mehr als das magere 1:1-Remis beim Abstiegskandidaten der Fußball-Bremen-Liga, FC Union 60, zu verdienen. „Das war nicht das Gegenpressing, das ich mir gewünscht hatte“, räumte Krämer nach dem Match ein.

Dabei hätte die Partie kaum besser für die Nordbremer beginnen können. Bereits nach sieben Minuten wuchtete Mirko Jankowski die Kugel aus 30 Metern mit einem Sonntagsschuss zur SAV-Führung in den Winkel. Fünf Minuten später verhinderte Vegesacks Torwart Emin Alijagic aber mit einem Reflex gegen Jakob Raub den Ausgleich. Malwin Kumi beförderte den Nachschuss nur um Zentimeter vorbei. Die Gäste strahlten immer wieder bei Standardsituationen Torgefahr aus. In der 35. Minute rutschte Abdullah Basdas aber aus dem Spiel heraus eine Flanke von der rechten Seite derart ab, dass der Ball gegen die FC-Querlatte prallte. Kurz darauf flankte Basdas erneut scharf von rechts in den Strafraum. Doch Bashkim Toski kam am langen Pfosten den einen berühmten Schritt zu spät.

Der Gast hatte Spiel und Gegner im ersten Abschnitt zwar im Griff, konnte aber von Glück sagen, dass es beim 1:0 zur Pause blieb. Nach 43 Minuten köpfte Falk Marquard das Leder nach einem Eckball von Jakob Raub an die Oberkante des Querbalkens. Eine Zeigerumdrehung vor dem Pausenpfiff jagte Maurice Kirsch das Spielgerät zudem freistehend am SAV-Gehäuse vorbei.

Das Schlusslicht kam auch mit viel Schwung aus der Kabine zurück. Nach einem Vorstoß des ehemaligen Akteurs des Blumenthaler SV, Kebba Mboge, über den rechten Flügel zwang der gerade eingewechselte Niclas Bertram Emin Alijagic zu einer Parade. Den Abpraller verwertete Maurice Kirsch zum 1:1 (52.). Der Außenseiter blieb nun am Drücker.

Niclas Bertram bugsierte einen Kopfball nach einer Mboge-Flanke unbedrängt knapp rechts vorbei (54.). Björn Krämer reagierte auf die Verunsicherung seiner Formation und brachte mit Marius Bosse einen neuen Mann für die Abwehrzentrale. SAV-Kapitän Christian Böhmer rückte dafür ins defensive Mittelfeld vor. Beide gewannen auf ihren jeweiligen Positionen fortan auch wichtige Zweikämpfe. Doch im Spiel nach vorne ging bei den Grün-Weißen nur noch wenig.

Eine riesengroße Gelegenheit zum Siegtor ergab sich aber trotzdem noch eine Viertelstunde vor dem Ende. Alexander Schlobohm verlängerte einen langen Ball mit dem Hinterkopf zu seinem Sturmpartner Bashkim Toski. Dieser setzte Abdullah Basdas in Szene, der eher amBall war als FC-Schlussmann Mehmet Tiras und vom Ex-Grohner regelwidrig zu Fall gebracht wurde.

Als sich ausgerechnet der gefoulte Spieler selbst den Ball beim fälligen Strafstoß zurechtlegte, wollte Björn Krämer gar nicht hinsehen. Was er nicht sah war, dass „Abdu“ Basdas den Balllinks oben an das Quergestänge ballerte. Somit war sie dahin, die große Chance zum 2:1.

„Da ist er“, entfuhr es Unions Coach Frank Dahlenberg in der 86. Minute, als sein Joker Cansin Cetin mit seiner ersten Ballberührung zum Kopfball aus sieben Metern ansetzte. Die Kugel strich aber über das Tor. „Union hat das gemacht, was wir eigentlich machen wollten.

Unser Gegner hat den Ball mal wieder gut laufen lassen“, stellte Krämer fest. „Wir haben unsere Niederlagenserie gut aus den Kleidern geschüttelt“, bilanzierte Dahlenberg.